Insektenhotels oder Insektenhäuser
Insektenhotels oder Insektenhäuser, seltener auch als INSEKTENASYLE, INSEKTENWÄNDE, INSEKTENKÄSTEN oder NÜTZLINGSHOTELS bezeichnet, sind künstlich geschaffene Unterschlupf-, Nist- und Überwinterungshilfen für Insekten. Die Bezeichnungen werden entweder als Oberbegriffe für die unterschiedlichen insektengruppenspezifischen Bauformen (wie WILDBIENENHOTELS, OHRWURMHOTELS etc.) verwendet oder sollen eine Bauform als Kombimodell für verschiedene Insektengruppen charakterisieren.
Insektenhotels finden seit den 1990er-Jahren vor allem bei naturnahen Gärtnern und in der Schulbiologie zunehmend Verbreitung. Als praktisch von jedermann mit geringem Aufwand umsetzbare Insektenschutzmaßnahmen wurden die Einrichtungen insbesondere von zahlreichen europäischen Naturschutzverbänden bekannt gemacht, eine wichtige Rolle spielen sie auch im Rahmen der Permakultur. Erste Wildbienenkästen wurden von Privatleuten in England bereits um 1840 gebaut. Diese dienten damals Beobachtungszwecken, können aber als Vorläufer der für mehrere Insektengruppen geeigneten Insektenhotels gelten.
Insektenhotels werden von Heimwerkern selbst gebaut oder im Handel in verschiedenen Größen und mit unterschiedlichen Ausstattungen als Bausätze oder Fertigmodelle angeboten. Die Formenvielfalt reicht von kleinen kreativen Einzelbauten bis zu großen, meist wand- oder schrankartigen Modellen. Große und individuell gestaltete Insektenhotels werden oft in Eigenarbeit von Naturschutzgruppen o. ä. errichtet oder z. B. von Unternehmen des Garten- und Landschaftsbaus oder Behindertenwerkstätten realisiert. Große Insektenhotels werden freistehend errichtet oder an Bäume oder vorhandene Gebäudewände angelehnt bzw. vorgebaut. Der Begriff INSEKTENHOTEL entstand umgangssprachlich in Anlehnung an das hausartige Erscheinungsbild moderner Anlagen, die durch freistehende mehrstöckige Bauweise und – zum Schutz vor Witterungseinflüssen – ausgeprägte Dachkonstruktionen auffallen.